Inhaltsverzeichnis

Welche LED-Lampe benötige ich?

Welche LED-Lampe benötige ich - Beitragsbild

Mit einer großen Auswahl an Leuchtenherstellern, Einzelhändlern und Online-Shops bietet der Markt für LED-Leuchten eine Vielzahl von Optionen und Designs und wird zunehmend undurchsichtiger. Zusätzlich ergeben sich durch den schnellen Wandel der Technologie neue Problemstellungen in Bezug auf das Produkt – so zeigen sich deutliche Qualitätsunterschiede zwischen den Produkten bspw. hinsichtlich der Lebensdauer und der Lichtqualität. Statistiken zeigen, dass Reklamationen am häufigsten auf Konstruktions- und Herstellungsfehler zurückzuführen sind. Der Einsatz minderwertiger Komponenten, ein fehlerhaftes Thermomanagement oder ESD-Schäden in der Fertigung führen zum frühzeitigen Ausfall der Leuchte. Qualität & Know-How des Herstellers spielen eine wichtige Rolle wenns es darum geht, eine hochwertige Beleuchtungslösung zu finden.

Unser praktischer Guide erklärt wichtige Fragestellungen und Kaufkriterien bei der Wahl Ihrer LED Leuchte, sodass sie selbst eine gute Beurteilung vornehmen können.

Bewertungskriterien für die Auswahl der richtigen LED-Lampe

Qualitätskriterien einer LED-Leuchte - Schwerpunkte zur Bewertung im Detail

Lebensdauer

Welche Lebensdauer hat meine Leuchte tatsächlich?

Die angegebene Lebensdauer von LEDs liegt im Allgemeinen zwischen 25.000 bis 100.000 Stunden. Was viele Hersteller jedoch nicht angeben ist der statistische Wert des Lichtstromrückganges (L-Wert), die Anzahl der betroffenen LED Module beim Lichtstromrückgang (B-Wert), sowie die Ausfallrate (F-Wert). Genau diese Werte sind jedoch interessant, wenn es darum geht, die Qualität der Beleuchtungslösung zu bewerten. So kann man bei einer Angabe der Lebensdauer des Herstellers von L70B20 bei 50.000 Stunden davon ausgehen, dass bei einer Leuchte nach 50.000 Stunden noch 70% des Lichtstroms vorhanden sind (L-Wert), wobei dies bei 20% (B-Wert) der Leuchten nicht der Fall ist.

Effizienz

Wie effizient ist die Leuchte?

Eine gute Effizienz der Leuchte zeichnet durch einen hohen Lichtstrom bei gleichzeitig geringer Leistung aus. Als grober Richtwert für eine gute Effizienz der Beleuchtung gilt in Wohnräumen bspw. > 120 lm/Watt. Die Effizienz einer Leuchte sollte jedoch nie alleinstehend, sondern immer im Zusammenspiel mit der Beleuchtungsstärke und der Farbwiedergabe der LED Leuchte betrachtet werden.

Design & Funktionalität

Passt die LED Leuchte zum Design & ist sie auch funktional?

Ein ansprechendes Design und ein hoher Bedienkomfort sind ein entscheidender Faktor, um konzentriert arbeiten zu können. Die Leuchte wird dadurch nicht nur zu einem stilvollen Blickfang im Raum, sondern trägt auch wesentlich zur Wohlfühlatmosphäre bei. Durch ergonomische Gestaltungselemente wie intuitive Bedienelemente, verstellbare Arme oder dimmbare Optionen kann der Nutzer das Licht individuell anpassen. Ein ideales Zusammenspiel von Design und Funktionalität sorgt dafür, dass die Beleuchtung nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch praktisch ist

Verarbeitung, Materialien & technische Komponenten

Welche Materialien werden verwendet und wie ist die Verarbeitungsqualität?

Die Verwendung hochwertiger Materialien und deren Verarbeitung ist ein gutes Indiz für die Qualität der Beleuchtung. Hochwertige LED-Leuchten sind aus robustem & langlebigem Material, wie bspw. Aluminium gefertigt, welches Wärme optimal ableiten kann und auf eine hohe Haltbarkeit der LEDs einzahlt. Für eine lange Haltbarkeit ist zudem auf Austauschbarkeit der Komponenten zu achten. Gerade bei günstigeren Leuchtenmodellen werden einzelne Komponenten fest verbaut oder verklebt, was zur Folge hat, dass die Leuchte bei einem Defekt komplett entsorgt werden muss.

natureloxiertes Aluminium für maximalen Schutz der Module und Langlebigkeit
LED Abdeckung und die Möglichkeit zum Austausch der LED-Module
LED Abdeckung und die Möglichkeit zum Austausch der LED-Module

Beleuchtungsniveau

Welche normativen Anforderungen an die Beleuchtungsstärke werden gestellt?
Beim Beleuchutngsniveau ist darauf zu achten, dass normative Vorgaben für die Mindestbeleuchtungsstärke am Arbeitsplatz erreicht werden (festgelegt in der ASR A3.4 Beleuchtung). Während ein Zahntechniker bspw. beim Weißabgleich ein Beleuchtungsniveau von mindestens 2800 bis 3300 Lux und eine Farbwiedergabe von CRI > 90 am direkten Arbeitsplatz benötigt, wird an einem Büroarbeitsplatz nur eine Beleuchtungsstärke von 500 Lux vorgeschrieben.

Nicht zu verwechseln ist die Beleuchtungsstärke mit der Angabe des Lichtstroms. Während der Lichtstrom lediglich angibt, wie viel Licht in alle Lichtrichtungen austritt, beschreibt die Beleuchtungsstärke, wie viel Licht tatsächlich auf eine bestimmte Fläche trifft. Zur Beurteilung des Beleuchtungsniveaus sollte daher immer auch auf die Angabe Beleuchtungsstärke zurückgegriffen werden.

Empfehlungen für die Beleuchtungsstärke in unterschiedlichen Anwendungsgebieten finden Sie in unserem Beitrag: “Welche Beleuchtungsstärke (Lux) benötige ich?”

Lux (lx) zeigt, wie viel Licht trifft auf eine bestimmte Fläche trifft.
Lux (lx): Wie viel Licht trifft auf eine bestimmte Fläche bei einem bestimmten Abstand
Lumen (lm) zeigt, wie viel Licht tritt aus der Lichtquelle in alle Richtungen austritt
Lumen (lm): Wie viel Licht tritt aus der Lichtquelle in alle Richtungen aus

Lichtverteilung

Wie schaffe ich eine ausgewogene Helligkeitsverteilung?

Neben einer direkten Arbeitsplatzbeleuchtung braucht es auch immer eine sog. Grundbeleuchtung bzw. Allgemeinbeleuchtung. Für ein harmonisches Raum- und Lichtkonzept gilt es hier ein ausgewogenes Verhältnis zu schaffen – als Richtwert kann ein Kontrastverhältnis von 3:1 angenommen werden. 75 % des Lichts sollten demnach auf die Arbeitsfläche treffen, während 25% durch die Grundbeleuchtung abgedeckt wird. In der Lichtplanung werden hierbei sog. Lichtverteilungskurven herangezogen, um das Zusammenspiel verschiedener Lichtquellen zu beurteilen und eine Gleichmäßigkeit in der Helligkeitsverteilung sicherzustellen.

ausgewogene Helligkeitsverteilung

Lichtfarbe

Welche Farbtemperatur benötige ich?

Die Farbtemperatur wird in Kelvin (K) gemessen und gibt an, wie warm oder kühl das Licht der LED-Lampe wirkt. Eine Farbtemperatur von 2.700K – 3.000K gibt ein warmweißes Licht ab, das ideal für Wohnräume wie das Wohnzimmer oder das Schlafzimmer geeignet ist. Bei einer Farbtemperatur von 4.000K – 5.000K spricht man von neutralweißem Licht, welches oftmals in Arbeitsbereichen wie das Homeoffice oder im Büro zu finden ist. Bei LED-Lampen mit Farbtemperaturen ab 5300K spricht man von Tageslichtleuchten. Diese können nachweislich Konzentration und Leistungsfähigkeit steigern und kommen in Bereichen mit hohen Sehanforderungen, wie bspw. in Dentallaboren oder Schmuckwertstätten, aber auch vermehrt in Büros zum Einsatz.

Weitere Informationen zum Thema Farbtemperatur haben wir in unserem Beitrag „Was versteht man unter der Farbtemperatur einer LED Leuchte?“ zusammengefasst.

Farbtemperatur - Übersicht
Farbtemperaturen einer Leuchte von warmweiß bis tageslichtweiß

Farbwiedergabe

Welche Farbwiedergabe benötige ich?

Die Farbwiedergabe (CRI) beschreibt, wie natürlich Farben unter einer künstlichen Lichtquelle erscheinen bzw. wiedergegeben werden können. Je höher der Wert, desto besser auch die Farbwiedergabe. Referenzwert für den Farbwiedergabeindex von LEDs ist die Sonne mit einem Ra/CRI – Wert von 100. Der Standard bei künstlicher Beleuchtung liegt bei einem CRI > 80. Ab einem CRI > 90 spricht man von ausgezeichneter Farbwiedergabe. Die Farbwiedergabe stellt besonders für Anwender mit hohen Farbwiedergabeansprüchen ein wichtiges Kaufkriterium dar. Wie auch beim Beleuchutngsniveau gibt es für viele Arbeitsbereiche Richtlinien und Normen für die Farbwiedergabe, die unbedingt eingehalten werden müssen.

Tieferes Wissen zur Farbwiedergabe einer LED finden Sie in unserem Beitrag: “Was versteht man unter der Farbwiedergabe einer LED-Leuchte?”

Farbwiedergabe bei CRI > 80
Farbwiedergabe bei CRI > 90

Entblendung

Wie kann ich sicherstellen, dass die Leuchte nicht blendet?

Das Thema Blendung ist aufgrund der hohen Helligkeit von LEDs besonders wichtig und steht in engem Zusammenhang mit der Helligkeitsverteilung im Raum. Um Reflexionen an Oberflächen oder eine direkte Blendung zu vermeiden, sollte auf eine gute Entblendung der LED-Leuchte Wert gelegt werden. Auch spielt das Zusammenspiel verschiedener Lichtquellen und die räumliche Beschaffenheit eine tragende Rolle bei der Vermeidung von Blendung – wir empfehlen hier einen Fachmann hinzuzuziehen. 😉 Die Angabe der psychologischen Blendwirkung (UGR) kann einen ersten Anhaltspunkt geben, um die Blendwirkung der Leuchte zu beurteilen. Gute Parameter für das Büro sind hier bspw. UGR < 19 und eine Rundumentblendung von L < 1500 cd/m2.

Tieferes Wissen zum Thema Blendung finden Sie in unserem Beitrag: “Wie vermeide ich Blendung”

Direktblendung von LED-Lampen anhand einer Grafik dargestellt
Entstehung von Direktblendung bei LED-Lampen
Reflexblendung von LED-Lampen anhand einer Grafik dargestellt
Entstehung von Reflexblendung bei LED-Lampen

Flimmern & Dimmqualität

Wie vermeide ich flimmern bei LED-Lampen?

Das Vermeiden oder besser gesagt das Identifizieren von flimmernden LED-Lampen vor oder während dem Kauf ist keine leichte Sache, da hier verschiedene Faktoren eine Rolle spielen. Ein tieferer Blick in die Leuchte ist notwendig, um Aufschluss über die technische Umsetzung und Qualität der Komponenten zu erlangen. Ursache für Flimmern sind neben einer minderwertigen Qualität des LED-Konverters oftmals das eingesetzte Dimmverfahren. Achten Sie beim Kauf darauf, dass es sich bei den verbauten LED-Konverter bestenfalls um namenhafte Hersteller, wie Tridonic, Osram oder der Gleichen handelt.

 

 

Ein guter Tipp für die Praxis: Durch das Hinhalten der Handykamera im Slo-Mo Kameramodus kann man ein Flimmern von Leuchten durch das zitternde oder pulsierende Licht auf dem Kamerabildschirm erkennen.

Wie ein Flimmern bei Leuchten entsteht und welche Unterschiede das Dimmverfahren bei LED Leuchten hat erfahren Sie in unseren Beitrag: Wie entsteht ein Flimmern bei LEDs?

Montage, Service & Wartung

Wie montiere ich die Leuchte & wer hilft mir bei Fragen & Problemen ?

Aufwendige Installationen kosten Zeit & Nerven – die Leuchte sollte deshalb möglichst einfach & mit wenigen Handgriffen zu montieren sein. Beim Thema Wartung spielen weniger die LEDs selbst, als vielmehr Komponenten wie der Konverter oder Treiber eine Rolle. Ein kompetenter Service & die Austauschbarkeit von Komponenten sind wichtig, um die Leuchte auch bei einem Defekt wieder instandsetzen oder Verschleißteile bei starkem Gebrauch zu ersetzten. Andernfalls kann es passieren, dass die Leuchte schon nach wenigen Jahren entsorgt werden muss.

Normenkonformität

Hat die Leuchte eine CE-Kennzeichnung?

Darüber hinaus sollten Sie darauf achten, dass die LED-Lampe entsprechende Zertifizierungen aufweist, um Sicherheit und Qualität sicherzustellen. In jedem Falle sollte die Leuchte eine CE-Kennzeichnung besitzen. Speziell bei importierten Produkten ist Vorsicht geboten, da Endverbraucher mit ominösen Zertifizierungen getäuscht werden. Zudem sprechen auch weitere Zertifizierungen oder Referenzen des Herstellers für Vertrauen, Qualität und Zuverlässigkeit

Preis

Welche finanziellen Mittel stehen mir zu Verfügung?

Qualität hat seinen Preis. Die oben genannten Aspekte zeigen, dass es auch bei Leuchten deutliche Qualitätsunterschiede gibt. Der Preis der LED-Lampe kann ein guter Anhaltspunkt sein, um die Qualität der eingesetzten Komponenten und schließlich auch der Lichtqualiät zu beurteilen. Neben den Anschaffungskosten sollten darüber hinaus auch Betriebs- und Wartungskosten berücksichtigt werden.

Kompakte Tipps

Tipp #1

Nicht blenden lassen von leeren Marketingversprechen!

Sowohl bei der Angabe der Lebensdauer, dem Beleuchtungsniveau & den eingesetzten Komponenten lohnt es sich genau hinzusehen.

Tipp #2

Die eine Universal-Leuchte gibt es nicht!

Die Wahl der “richtigen” Leuchte ist immer auch von individuellen Faktoren abhängig.

Tipp #3

Eine gute Arbeitsplatzleuchte sollte einstellbar sein!

Sowohl in Bezug auf die Helligkeit als auch auf den Lichtwinkel. Die Möglichkeit, die Lichtintensität anzupassen, ist besonders wichtig, um unterschiedliche Beleuchtungsbedürfnisse zu erfüllen.

Tipp #4

Qualität hat seinen Preis – Schrecken Sie nicht vor vermeintlichen höheren Anschaffungskosten zurück!

Eine qualitative Beleuchtung amortisiert sich nach kürzester Zeit, ist jederzeit reparierbar und fällt nicht nach wenigen Jahren aus.

Markus Meier

Wir beraten Sie gerne!

Seit 2003 werden bei uns Lichtkonzepte speziell auf Tätigkeiten mit sehr hohen Sehanforderungen entwickelt. Innovation, Leidenschaft und Begeisterung führten uns in diesem Spezialgebiet zum Marktführer im Preis-Leistungs-Verhältnis. Wo wir jetzt stehen, verdanken wir einzig und allein unseren Mitarbeitern und unseren stets treuen Kunden.

Weitere Beiträge

Warenkorb
Geben Sie etwas ein, um Vorschläge zu erhalten.